Traum Mupfel
  Der Schuh des Manitu (30.07.09)
 
Ein Abend bei den Indianern stand am 30.7 auf dem Programm. Darauf hatte ich mich nun schon eine kleine Ewigkeit gefreut. Mit den liebsten und tollsten Freundinnen in der 1.Reihe- ein Traum. Es war eine Doppelpremiere für mich: Zum ersten Mal zu “Der Schuh des Manitu“ und das erste Mal im Theater des Westens.
 




 
Ein wunderschönes Theater, wobei mein Herz immer am „Theater am Potsdamer Platz„ hängen wird. Dort lernte ich immerhin Musicals lieben. Für meine Freundinnen war es der erste Musical-Besuch und sie waren weitaus nervöser als ich, so dass ich mich fragte, wer von uns denn nun hier der Musical-Freak ist.
Meine Nervosität meldete sich erst leicht, als ich den Bildband und das Programmheft mit der abendlichen Besetzung kaufte. Der Bildband musste sein, da ich von Mamma Mia keins habe und das immer noch sehr doll bereue. Immerhin hat da mein Lieblingsdarsteller par exellence mitgespielt. Ich hätte einen Luftsprung bei der Castliste machen können. Das Mark Seibert spielen wird, hatte ich vorher schon in Erfahrung gebracht, aber das ich noch mehr bekannte Gesichter sehen würde, hat meine Träume übertroffen. Die Cast war wie folgt besetzt:

 
Solisten:

 
Abahachi- Werner Bauer
Ranger- Mark Seibert
Uschi- Schirin Kazemi
Winnetouch -Veit Schäfermeier
Santa Maria – Ulrich Wiggers
Hombre – Peter Kaempfe
Dimitri – Detlef Leistenschneider
Listiger Lurch – Erich Minsk
Falscher Hase – Thomas Klotz

 
Ensemble:

 
Alexander Bellinkx
Natacza Soozie Boon
Kati Heidebrecht
Christian Kerkhoff
Lasinga Koloamatangi
Silvano Marraffa....
Leoni Kristin Oeffinger....
Sarah Schielke....

 
Da ich Ulrich und Detlef schon von Mamma Mia kannte, war meine Freude umso größer sie nun in neuen Rollen zusehen. Und sie waren fabelhaft. Detlef hat als Dimitri den gleichen liebenswürdigen Charakter rübergebracht, wie Rick Kavanian im Film und sein Ouzo-Trinklied ging in die Beine, so dass meine Freundin und ich es uns nicht verkneifen konnte ein wenig zu schunkeln.

 
Zu meinen persönlichen Highlight zählen, zum Ersten: der Tod des Falschen Hasen. Thomas Klotz war einfach nur genial. Wir gehörten wohl mit zu den Lautesten, die einen langen Tod forderten. Auch wenn wohl das Schoschonen-Volk es anders sah. Dann Karl-Heinz Mayer. Auch gespielt von Thomas. Oh ja, meinen Freundinnen und ich sind ihm ganz verfallen. Es ist wohl niemanden wirklich bekannt, dass der berühmte Indianer-Autor eigentlich Karl-Heinz Mayer hieß und erst durch den Rat von Abahachi den „Heinz“ und dann die „Eier“ wegzulassen,zu Karl May wurde. Die Jagd auf Winnetouch trieb mir die Lachtränen in die Augen. Einmal an der ersten Reihe vorbei- wir mussten die Füße einziehen, damit Veit, Alexander und Christian nicht stürzten- und dann zurück durch die zweite. Mit vielen „Entschuldigung? Dürften wir mal?“ und „Halten Sie ihn doch mal fest. Die Frau hatte ihn doch schon!“ Ein weiterer witziger Moment war die Suche nach dem Schuh des Manitu durch die Gangster. Kam man da doch am „Stöckelschuh des Manitu“ und am „Schlittschuh des Manitu vorbei, bis ein großer Schuh auf die Bühne fiel und man angekommen war.

 
Gänsehaut-Momente waren natürlich auch vorhanden. „Wieder mal am Marterpfahl“ jagte mir einen Schauer über den Rücken. Marks Stimme ging runter wie Öl. 



 
„Wünsche werden wahr“ ist einstimmig zum Lieblingslied von meinen Freundinnen und mir geworden und Schirins Version vo „Ich kann nicht mit dir gehen“ hat mich überzeugt, obwohl ich die von Michelle nur kannte.

 
Ich bin ein Fan von Schlussapplausen. Er war auch sehr schön, wobei mich das Publikum sehr enttäuscht hat. Es kam nicht die richtige Stimmung auf und wir hatten vorne viel Energie aufzubringen, um wenigstens mit ein paar anderen aus dem Publikum Jubel aufkommen zu lassen und die Arbeit der Darsteller zu belohnen. Mein besonderer Jubel galt vor allem Mark, Detlef, Ulrich, Thomas und Werner. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen, als die Solisten noch ein letztes Mal vorne lang kamen und fröhlich in die Mengen winkten. Meine Freundin hat sogar dem guten Ulrich noch ein Call-me-Handzeichen hervorgelockt, weil er ihr Winken für sich buchte und nicht für Thomas neben ihm.
Vor den Zugaben wurde es noch mal ernst. Peter Kaempfe trat vor, um für die Carreras-Stiftung aufzurufen und um Spenden für die Kinderabteilung der Berliner Charité zu bitten, die sich besonders um leukämieerkrankte Kinder kümmert. Es stand nicht außer Frage, dass wir etwas geben würden, da ich mich sowieso erst vor Kurzem mit dem Thema auseinander gesetzt habe und solche Projekte zu gern unterstütze. Die bedrückende Stimmung, die nun herrschte, löste er mit einem kleinen Witz auf: Seine Kollegen, die sich im Foyer positionieren würden, wollen uns nichts tun, sondern nur Spenden.

 
Im Großen und Ganzen hat mich das Musical beeindruckt. Ich hatte viel Kritik, aber auch Lob gehört, aber der eigene Eindruck zählt doch immer noch. Ich war begeistert von der Bühne. Vor allem von dem Orchester auf einer Galerie über der Kulisse, auf die 8-Mann passten. Dann von den Kostümen. Originalgetreu und jedes auf eine eigene Weise mit kleinen Überraschungen versehen. Sei es nun das Gangster-T-Shirt auf dem „John ist doof!“ stand oder Uschis Lederhosen unterm Kleid. Die Requisiten waren super. Die Pferde genial hergestellt mit einem einfachen Drahtgerüst von Mähne und Kopf oder Apollo XIII mit seinen klimpernden, leuchtenden Augen (vor allem wenn er Ouzo trank). Die Technik hat mich verblüfft. Eine ausklappbare Tafel über der Bühne diente dem Zuschauer die Schoschonen-Übersetzung zu verfolgen. Die Projektionen auf einer Leinwand versetzten einen noch mehr in die Prärie, als die Kulisse es allein schaffte. Auch wenn es mich etwas an das Musical REBECCA erinnerte. Grad beim Brand der Rosa-Puder-Ranch ging mir „Manderley in Flammen“ durch den Kopf. Die Darsteller waren erstklassig. Nicht nur die Solisten. Ohne Ensemble würden sie niemals allein die Show tragen können. Ein großes Lob an das tolle Ensemble. *verneig* Werner Bauer hat mich über die Abwesenheit von Matthias Schlung gut hinweggetröstet. Trotzdem wünsche ich mir Matthias einmal in der Rolle zu sehen, da ich ein großer Fan von ihm bin.
Eine kleine Schwachstelle hat das Stück allerdings: Die Schlägerei in Roosevelt-City bei Uschi und das Finden ihres Kartenteils ist mir etwas plump vorgekommen. Ob das eine einmalige Sache war, ließe sich erst bei einem zweiten Besuch feststellen. Der vielleicht im September folgt.

 
Das Musical hält viele Überraschungen parat und vermeidet so, dass man sagen könnte, dass Film und Musical identisch ist. Ein Besuch lohnt sich.
 
 
   
 
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